Carl Zeiss: Zwangsarbeit beim größten Unternehmen in Jena

Das Optik-Unternehmen Carl Zeiss Jena war im Nationalsozialismus das größte Unternehmen in Jena. Zwischen 1940 und 1945 zwang das Unternehmen 8.081 Personen aus 26 Ländern zur Arbeit. Sie setzten sich vor allem aus Kriegsgefangenen und Zivilarbeiter:innen zusammen und stammten primär aus Belgien (2.338 Personen) sowie ab 1942 zunehmend aus der ehemaligen Sowjetunion (1.503 Personen).

Zwangsarbeiter:innen aus dem westeuropäischen Raum wurden der NS-Rassenideologie entsprechend besser behandelt als sogenannte „Ostarbeiter“. Letztere waren in Lagern untergebracht, die sie außerhalb der Arbeitszeit nicht verlassen durften. Westeuropäische Zwangsarbeiter:innen bekamen höhere Lebensmittelrationen und wohnten teils auch in privaten Unterkünften.

KZ-Häftlinge waren im Stammwerk von Zeiss in Jena nicht eingesetzt. Allerdings mussten KZ-Häftlinge für zwei Werke von Zeiss Ikon in Dresden sowie das Tochterunternehmen Mitteldeutsche Papierwerke GmbH arbeiten. Möglicherweise mussten zudem Häftlinge im KZ Buchenwald Reparaturarbeiten für Zeiss verrichteten.

Weiterführende Literatur:

Rolf Walter, Zeiss 1905-1945. Köln, 2000.

Andrej Bartuschka/Rüdiger Stutz, „Nach außen [herrschte] Ruhe und Ordnung in den Lagern“. Alltagsrassistische Verpflegungspraktiken gegenüber osteuropäischen Zwangsarbeitern von Carl Zeiss im Spiegel eines Prozesses vor dem Sondergericht Weimar, in: Marc Bartuschka (Hg.), Nationalsozialistische Lager und ihre Nachgeschichte in der StadtRegion Jena. Antisemitische Kommunalpolitik – Zwangsarbeit – Todesmärsche, Jena 2015, S. 131-168.

Johannes Bähr, Selbstbehauptung, Anpassung und Wandel. Die Carl-Zeiss-Stiftung und die Stiftungsbetriebe im „Dritten Reich“, in: Werner Plumpe (Hg.), Eine Vision – zwei Unternehmen. 125 Jahre Carl-Zeiss-Stiftung. München, 2014, S. 147-193.

Autorinnen: Hanna Quade, Paula Marleen Richter, Noëmi Burgenmeister


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