Zwangsarbeit im Nationalsozialismus an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Die Universität Jena galt in Deutschland als nationalsozialistische Musteruniversität und im Ausland als „Hochburg des Rassenungeistes“. Sie wurde unter dem Einfluss des SS-Offiziers, Mediziners und Rasseforschers Karl Astel, Günstling des thüringischen Gauleiters Fritz Sauckel und ab 1939 Rektor der Universität, zu einem Legitimationsorgan der NS-Rassenideologie umfunktioniert. Astels Ziel war die fächerübergreifende Durchsetzung der Forschungsaktivitäten nach „rassenhygienischen“ Kategorien.

Die Gesamtzahl der an der Universität eingesetzten Zwangsarbeiter:innen beläuft sich nach gegenwärtigem Forschungsstand auf 165. Über die Hälfte von ihnen wurden an den Universitätskliniken als Ärzte und in der Pflege eingesetzt. Sie kamen vor allem aus den Niederlanden, aus Frankreich und aus der Ukraine. Weitere Zwangsarbeiter:innen setzte die medizinische Fakultät beim Bau von Luftschutzbunkern ein.

Außerhalb der medizinischen Fakultät mussten 77 Personen Zwangsarbeit für die Universität leisten. Einige von ihnen arbeiteten auf dem landwirtschaftlichen Versuchsgut Zwätzen. Die Einsatzorte der restlichen Zwangsarbeiter:innen sind bislang ungeklärt.

Weiterführende Literatur:

Uwe Hoßfeld u.a. (Hg.), „Kämpferische Wissenschaft“. Studien zur Universität Jena im Nationalsozialismus, Köln u.a. 2003.

Autoren: Moses Dries, Sebastian Meinhardt, Jonas Schink


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